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Burgruine Straßberg im Wipptal
Südlich von Gossensaß ragt heute auf einem langgestreckten Hügelrücken die Ruine Straßberg mit ihrem Bergfried in den Himmel des Wipptals. Burg Straßberg war ursprünglich Sitz des Urbaramtes im Wipptal und später zeitweiliger Amtssitz des Landgerichtes Sterzing. Straßberg wird erstmals als „castrum Strazperch“ 1280 erwähnt. Die Burganlage hatte wie viele andere Burgen in Tirol auch eine straßensichernde Funktion, allein der Name sagt dies allen Generationen. Im 17. Jahrhundert verfiel die Burg immer mehr. Etwas verträumt liegt heute auf der Ostseite ein kleiner Fischweiher, der immer wieder Spaziergänger zum Verweilen einlädt.
Der Bergfried
Vom alten Bestand der Vor- und Hauptburg haben sich nur noch Teile des Wehrganges und der Ringmauern erhalten. Wuchtig erhebt sich jedoch noch in der Mitte der gesamten Burganlage der rund 27 Meter hohe Bergfried. Über eine alte Holztreppe gelangt man in das Einstiegsgeschoss. Am Fußboden befindet sich noch gut sichtbar das sogenannte „Angstloch“. Diese Öffnung führt zum Burggefängnis, das sich im Untergeschoss befindet. Ein hölzerner Klappdeckel verschließt das in die Tiefe fallende Verlies.
Besitzerwechsel
Schlossherr auf Straßberg war am Beginn der Burggeschichte Oswald von Trapp. 1353 geht Schloss Straßberg in den Besitz von Gräfin Margarethe Maultasch über, welche sie an das Geschlecht der Freundsberger weitergibt. Jörg von Frundsberg (1473-1528) war einer der berühmten deutschen Landsknechtsführer in den Bauernkriegen. Ende des 16. Jahrhunderts wurde der Sitz des Landgerichtes in die Stadt Sterzing verlegt. Die Besitzer wechselten weiter. Heute ist die Familie Auckenthaler aus Oberried Eigentümerin der Ruine samt der Felder und des Weihers.
Das Gastungsrecht, ein Privileg der Stadt Sterzing
Die Stadt Sterzing wahrte mit Nachdruck das ihr von den Söhnen Meinhard II von Tirol ausgestellte Privilegienrecht, vom unteren Mittewald (heute Fraktion der Gemeinde Franzensfeste) bis zum oberen Mittewald (Brenner) einschließlich der Jaufenstraße, den alleinigen Gastausschank ausüben zu dürfen. Mit Argusaugen wurden die Wirtschaften entlang der Brennerstraße bis zum Brenner beobachtet. Heute erzählen nur mehr die Mauern diese alten Geschichten.
Quelle: Rita Thale-Wieser