Thema:
Reisende
Tipp:
Heiliggeist- und Spitalkirche am Sterzinger Stadtplatz und Rathaus
Fahrendes Volk im Wipptal
Völkerwanderungen und Bewegungen von Personen oder Gruppen im geographischen Raum hat es in der Geschichte aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen immer gegeben, auch bei uns in Südtirol und im Wipptal. Denken wir allein an die unselige Optionszeit in unserer Heimat von 1939 bis 1945.
Von Vagabunden…
Das „Fahrende Volk“ hat vor Jahrhunderten uns Ansässigen oft unruhige Zeiten gebracht. Damals waren es arme, verzweifelte Menschen aber auch Abenteurer, Söldner, Gaukler, Landstreicher und Vagabunden. Zu einer anderen Gruppe gehörten handwerkbezogene Leute wie Scherenschleifer, Pfannenflicker, Kessler, Bürstenbinder, Krämer und dergleichen. Auch waren öfters Scharlatane wie Betrüger, Hochstapler, Bauernfänger, Wahrsager und ihresgleichen darunter. Ebenfalls sind uns Karrner (Leute, die einen kleinen Wagen als ihre Behausung über die Straßen ziehen), und Zigeuner bekannt. Viele von ihnen wurden der Delinquenz (Straffälligkeit) bezichtigt.
…und reichem Volk
Doch auch geistliche Herren, adelige Bürger, Patrizier, reiche Kaufleute, Künstler und Studenten sah man über den Brenner und durch Sterzing ziehen. Viele von ihnen haben sich im anmutigen Städtchen aufgehalten, um sich in einer historischen Gaststätte von den Reisestrapazen zu erholen. Durch die Bergwerke am Schneeberg und in Pflersch, den Handel und den Durchreiseverkehr erwarben sich die Bürgerfamilien in ihrer Stadt Reichtum und Wohlstand. Nach einem fürchterlichen Brand im Mittelalter in der unteren Stadt, der diese völlig zerstörte, gelang es ihnen, diese wieder mit der heutigen Prachtstraße und den zinnengekrönten Bürgerhäusern aufzubauen. Der Stadtturm verbindet sichtlich die Neustadt mit der Altstadt.
Einen Ausflug wert
Heute bieten die malerische Neustadt und die historische Altstadt, sie haben nun eine einladende Fußgängerzone, jedem Besucher einen angenehmen Einkaufsbummel durch ihre Mauern.