Thema:
Die Fuggerstadt Sterzing
Tipp:
H. Multscher- und Stadtmuseum im Deutschhaus in Sterzing.
Das Fuggerstädtchen Sterzing
„Dort unter dem hohen Turme, / Da träumt eine alte Welt, / Die mutig im Zeitensturme / Sich immer noch jung erhält.“, schreibt der Wipptaler Heimatdichter Hermann Holzmann in dem von ihm gedichteten Sterzinger Heimatlied, das Josef Eduard Ploner im Jahre 1950 vertonte.
Stadtgründung
Sterzing, die kleine Stadt an der Brennerstraße, hat eine lange bewegte Geschichte. Die historische Ortschaft am Nordrand des Sterzinger Mooses bekam zwischen 1280 und 1292 das Stadtrecht, ihr Stadtwappen ziert das Bild eines Pilgers namens „Sterzling“ mit Krücke und Rosenkranz, nach dem sie benannt wurde.
Das Gastungsmonopol
Graf Meinhard II von Tirol ließ die untere Stadt um 1260 mit einer Mauer umgeben. Diese konnte man durch das Stadttor im Norden, durch das Jaufentor und Telfertor im Westen, durch das Pfitschertor im Osten und das Brixnertor im Süden betreten. 1304 erhielten die Gastwirte von Sterzing von den Söhnen Meinhards II das Privileg des Gastungsmonopols zwischen Brennersee und der Eisackschlucht bei Franzensfeste. Auf dieser Route durften nur die Gastwirte von Sterzing den Reisenden ausschenken.
Wiederaufbau der Stadt
Um 1443 brannte die untere Stadt vollständig ab. Die Stadtbürger, welche durch den Bergbau am Schneeberg und in Pflersch sowie ihren Handel wohlhabend wurden, bauten sie mit der heute immer noch bewunderten Prachtstraße, die mittelalterliche zinnengekrönte Flurhäuser umrahmen, wieder auf. Der Zwölferturm, 1468 über dem Stadttor erbaut, trennt die Neustadt von der Altstadt, die nicht ummauert ist.
Wirtschaftlicher Aufschwung
1875 erfolgte die Entsumpfung des Sterzinger Mooses. In der Folge entwickelte sich, auch durch den Bau der Brenner-Eisenbahn (1864-1867), der Fremdenverkehr. Das Handwerk und die beginnende Industrie blühten. Nach dem Ersten Weltkrieg (1914-1918) kam Südtirol und somit auch Sterzing zu Italien. Heute zählt die Stadt nicht ganz 7000 Einwohner. Die Bewohner leben vom Handel, Tourismus, vom Handwerk und der Industrie. Die Firma Leitner ist eine der bedeutendsten Seilbahnhersteller Europas.