Thema:
Bergbau
Tipp:
Eintauchen in die Bergmannsarbeit in der BergbauWelt Ridnaun Schneeberg.
Das Silbertal von Pflersch
In der Mitte des 16. Jahrhunderts hat Georg Rösch von Geroldshausen folgende Verse über die Tiroler Bergwerke, darunter auch von jenem in Gossensaß, geschrieben: „Allda ist wunderbarlichs gsindt / Zuo allen sachen burttig gschwindt. / Die Perg zuofarn hin und wider / Tieff Stölln / Schächt / Zechn / hoch und nider. / Schwäre arbeit und grosse gfar / erschreckte sy nit umb ein har....“
Arbeit im Stollen
Hart und schwer war die Arbeit der Knappen in den niedrigen Stollen des Mittelalters in allen Bergwerken Tirols. Sie mussten diese oft sitzend oder gar auf dem Rücken liegend mit Hammer und Meißel verrichten. Trotzdem verdienten sie in der damaligen Zeit gut Geld, da man in Pflersch und Gossensass sagte: „Eine schöne Maid gab lieber einem Knappen die Hand zum Lebensbund als einem Landmann.“
Abbau von Blei & Silber
In Pflersch soll es nach Recherchen von Prof. Hermann Holzmann aus Steinach am Brenner Erzsuche durch Hirten bereits in vorgeschichtlicher Zeit gegeben haben. Er weist auf die naive und einfache Abbauweise in Stollen wie in der Flur „Hölle“ und anderen Tal Gegenden hin. Nachweislich gibt es aber den Bergbau in Pflersch seit dem Jahre 1423. Man förderte Blei und Silber zu Tage. Es gab Hunderte von Gruben in Ladurns, in Ludofens, in Allriss und im Arztal. Sie waren im Besitz der Landesherren von Tirol, der Bischöfe von Brixen, der bekannten Fuggerfamilie aus Augsburg und anderen Patrizierfamilien aus Sterzing und Umgebung.
Blütezeit des Bergbaus
In Gossensass stand an der Brennerstraße seit Beginn des 15. Jahrhunderts ein Berggericht mit einem Silberwechsel Amt. Eine eigene Bergordnung bekamen die Gruben von Pflersch und Gossensass von Herzog Friedrich von Tirol im Jahre 1427. In der Blütezeit des Bergbaus arbeiteten hier in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts rund 1200 Knappen. Dann verfielen die Gruben nach und nach und wurden endgültig um 1818 geschlossen. Trotz mancher Wiedereröffnungsversuche, auch durch die Italiener nach 1918, können wir heute nur mehr Reststollen aus der historischen Zeit finden.