Thema:
Die Jagd im Wipptal
Tipp:
Schloss Wolfsthurn – das Südtiroler Landesmuseum für Jagd und Fischerei
Die Jagd im Wipptal
Wie in ganz Tirol, lag die Jagd, das heißt, das Privileg zu jagen, auch in den Gemeinden nahe um den Brenner in den Händen der Landesfürsten, die diese gebietsmäßig ihren Verwaltern überließen. Der freie Mann übte die Jagd aus. Man unterschied die Hohe Jagd und die Niedere Jagd.
Die Hohe Jagd übte der Fürst aus, er konnte auch seine engsten Mitarbeiter und Untergebenen damit belehnen. Die Niedere Jagd durften die ansässigen freien Bauern ausüben. Sie diente der Lebensmittelbeschaffung des kleinen Mannes. Der Adel erhielt das Privileg der Jagdausübung um das Jahr 1633.
Neues Jagdgesetz bei Italien
Nach der Annexion Südtirols durch Italien musste dieser südliche Teil Tirols nach 1918 das italienische Jagdgesetz übernehmen und bekam 1939 einen eigenen Einheitstext zur Jagdausübung. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges regelte in der nunmehr wieder demokratischen Region Trient-Bozen ein neues Jagdgesetz aus dem Jahre 1964 die allgemeine Jagd.
Südtiroler Jagdverband
Der Südtiroler Jagdverband vertrat die Interessen der Jäger im Lande. Mit dem zweiten Autonomiestatut ging die Jagdgesetzgebung im Jahre 1974 auf das autonome Land Südtirol über.
In der Gemeinde Brenner gab es noch in den 1920er Jahren und später einen italienischen Jagdverein. Jagdrevierleiter war stets ein Polizeibeamter. Heute werden zivile Personen mit diesem Amt betraut.
Jagd im Brennergebiet
Im Brennergebiet gibt es derzeit rund 200 Stück Steinwild, der Gamswildbestand dürfte bei 500, jener des Rotwildes bei 180 Stück liegen. Der Wildbestand der Niederen Jagd ist gut. Über 70 Jägerinnen und Jäger gehen derzeit in der Gemeinde Brenner auf die Pirsch. Jenseits des Brenners gibt es vor allem mehr Eigenjagden. Die Gesetzgebung ist dort eine andere.