Wirtshaus & Hotel Lener

Verkehrsadern über den Brenner
Als Übergang und Verbindung zwischen Nord und Süd, kommt dem Brennerpass schon seit jeher eine besondere Bedeutung zu. Mit seinen 1370 m ist er der bequemste Übergang der Alpen. Die alte Römerstraße und die spätere mittelalterliche Landstraße führten an der orographisch linken Talseite von Franzensfeste nach Norden, querte bei Freienfeld das Tal und zog über Stilfes und Elzenbaum weiter nach Norden. Ebenso über den Brenner führten die Krönungszüge der deutschen Kaiser nach Rom. Um 1800 war der Brenner der meistbefahrene Alpenpass mit tausenden von Fuhrwerken.

Technischer Fortschritt
Anfang der 1860er Jahre wurde die k.k. priv. Südbahngesellschaft mit einem Erlass Kaiser Franz Joseph I. mit dem Bau der Brennerbahn beauftragt. Nach dreijähriger Planung erfolgte am 23. Februar 1864 der erste Spatenstich. Die eindrucksvollsten Arbeiten stellten auf Freienfelder Gebiet die Errichtung der Eisackbrücke bei Sprechenstein, der Hohen Brücke südlich von Freienfeld und die Sprengung des Sprechensteinerkofels dar. 1867 erfolgte, nach nur dreijähriger Bauzeit, die offizielle Eröffnung dieser alpenüberquerenden Eisenbahn.

Krieg und Zerstörung
In den letzten Kriegsjahren des Zweiten Weltkrieges war das Gemeindegebiet von Freienfeld schweren Bombardierungen ausgesetzt. Ziele waren vor allem die Eisenbahnbrücken nördlich und südlich von Freienfeld, der Militärbahnhof in Freienfeld sowie das Munitionslager in Stilfes.

Verkehrsrevolution durch die Brennerautobahn
Mit der wirtschaftlichen Entwicklung nach dem Ende des 2. Weltkrieges blühten allmählich der Fremdenverkehr und die Wirtschaft wieder auf, damit verbunden war auch ein größeres Verkehrsaufkommen. Diesem konnte man durch den Bau der Brennerautobahn in den 1970er Jahren entgegenwirken. Mit dem zunehmenden Verkehr ist inzwischen die Errichtung von Lärmschutzwänden für die Erhaltung der Lebensqualität unumgänglich. Demnächst wird die Einhausung der Eisenbahn in Freienfeld beim Wirtshaus & Hotel Lener fertiggestellt.
Mit dem Brennerbasistunnel, dessen Eröffnung im Jahre 2028 geplant ist, wird die Voraussetzung für die Verlagerung des Transitgüterverkehrs von der Straße auf die Schiene geschaffen. Er verläuft zwischen Innsbruck und Franzensfeste auf einer Länge von 55 km.

Quelle: Rita Thaler-Wieser